40 Jahre Haus der Frauen: Nachbericht zur Auftakt-Veranstaltung
Für euch waren wir „Perlen tauchen“. Heuer, in unserem Jubiläumsjahr, rücken wir 10 Veranstaltungen ganz besonders ins Rampenlicht, die als unsere Herzstücke bezeichnet werden können.
Nachlese: Auftaktveranstaltung im Jubiläumsjahr
Die 1. Perle war die Auftaktveranstaltung am 1. Mai mit einem Festgottesdienst mit Generalvikar Erich Linhardt und Ko-Zelebrant Gerhard Rechberger em Propst des Stiftes Vorau, in der Pfarrkirche St. Johann/Herberstein, Mittagessen, Festakt und Eröffnung der Ausstellung „40 Jahre buntes Leben“. Dabei präsentieren über 40 dem Haus verbundene Künstlerinnen und Künstler das ganze Jahr lang eines ihrer Werke.
„Heute feiern wir, wir sagen danke für all das Bisherige und brechen auf zu Neuem!“ mit diesen Worten eröffnete Anna Pfleger, seit 30 Jahren Leiterin des Hauses den Festgottesdienst. Viele Frauen gestalteten den Gottesdienst mit Worten, Gesang und einem Bändertanz mit und sorgten so für eine Buntheit und Weite, die das Haus der Frauen widerspiegelt. „Ins Haus geführt hat mich die Sehnsucht, die Sehnsucht nach gelebter weiblicher Spiritualität. Heute ist das Haus der Frauen für mich mehr als ein Ort, es ist ein zu Hause geworden.“, so Veronika Schweiger-Mauschitz, Bildungsreferentin und Hauptverantwortliche für die Gestaltung des Gottesdienstes.
Weiblicher Kampfgeist & langer Atem
„Viva la Revolution!“, mit diesen Worten eröffnete Petra Rudolf, beliebte ORF-Steiermark-Stimme, die Interviews beim Festakt und meinte weiter: „Das Haus der Frauen ist für mich gelebte Bildung, Spiritualität, Auszeit und Widerstand, aber auch ein Ort der Zuversicht und der Selbstermächtigung.“ Viele dem Haus verbundene Menschen kamen zu Wort: Walter Prügger, Leiter der Bildungssäule der Katholischen Kirche, vertritt den Standpunkt, dass es wichtig ist, kritische Geister in der Kirche zu halten, um gemeinsam eine Veränderung zu bewirken. Als Besonderheit des Hauses nannte er die regionale Verankerung und dass viele, viele Menschen für diesen Ort einstehen.
Lydia Lieskonig von der kfb Steiermark betonte den gemeinsam gelebten Kampfgeist für Frauen in der Kirche und die seit Anbeginn enge Verbundenheit der kfb mit dem Haus der Frauen. Bürgermeister Josef Lind machte auf die Bedeutung des Hauses als Arbeitgeber für viele Frauen in der Region, die regionale Wertschöpfung des Hauses, aber auch die touristische Bedeutung für viele Gäste, die diesen Ort besuchen, aufmerksam.
Geehrt wurden Auszeit-Begleiterinnen der ersten Stunde, Emmi Ertl und Herta Resinger, ebenso wie die seit 25 Jahren aktiven Leiterinnen für Auszeit & Begegnung Paula Schadler und Monika Brolli. Als Köchin der ersten Stunde, die bis Ende 2021 am Herd des Hauses stand wurde Hermi Hanslik für mehr als 39 Jahre Dienst im Haus bedankt – unvergessen ihre riesigen Griesnockerln, der vegetarische Dinkelbraten und der Elan, den sie immer noch hat!
Persönliches Engagement für Dinge, die einem wichtig sind
Besondere Bedeutung für die Erhaltung des Hauses hat nach wie vor der Verein „Wir für das Haus der Frauen“. Gegründet zur Generalsanierung zählt auch heute noch das Erhalten und Gestalten zu den Hauptaufgaben. Außerdem unterstützt er das Haus mit Arbeitszeiten für Mitarbeiterinnen, fördert Frauen für eine Weiterbildung oder Auszeit, die sich das nicht leisten könnten, und hilft finanziell bei der Gestaltung von Räumlichkeiten. „Es wäre schön, wenn wir wieder auf eine Mitgliederzahl von über 1.000 kämen, die wir bei der Generalsanierung zur Gründung bereits hatten.“, formuliert Trude Sommerbauer, Obfrau des Vereins, ihr Ziel für die nächsten Jahre.
Anna Pfleger brachte es auf den Punkt: „Es braucht diesen Ort. Die Entwicklung des Hauses und die vielen Möglichkeiten hier bei uns sind nur umsetzbar, weil ein riesiger Pool an Menschen hinter diesem Ort steht und uns unterstützt – haupt- und ehrenamtlich! Eine Begegnung und ein Miteinander auf Augenhöhe ist mir dabei besonders wichtig.“